Die Strategie der Stadtwerke Schüttorf-Emsbüren auf erneuerbare Energien aus Windkraft zu setzen, zahlt sich immer mehr aus. Vor allem das Jahr 2022 war für die Stadtwerke, die aktuell Windparks in Quendorf und Göttingen betreiben, in Sachen Windenergie sehr profitabel. Davon profitieren jetzt auch die Stromkunden des Unternehmens. Die Stadtwerke schütten erwirtschaftete Gewinne von rund 600.000 Euro an ihre Kunden aus. „Wir wollen, dass das gute Windenergiejahr auch der Region zugutekommt und haben uns deshalb entschieden, jedem Stromkunden einen Bonus in Höhe von 50 Euro gutzuschreiben“, sagt kaufmännische Geschäftsführer Hartmut Klokkers. Die Gutschrift des Windenergiebonus an die Bestandskunden erfolgt mit der Verbrauchsabrechnung in diesem Monat. Der Grund für die außerordentlichen Gewinne waren vor zwei Jahren die stark gestiegenen Preise an den Energiebörsen in Folge des Ukraine-Krieges. So konnte der selbst erzeugte Strom zu einem sehr guten Preis am Markt verkauft werden. Allein in Quendorf produzieren die Stadtwerke mit drei Anlagen pro Jahr mehr als 20 Millionen Kilowatt-Stunden Strom. Damit können ca. 4.500 Vier-Personen-Haushalte mit Strom versorgt werden. Auch die Stadt Schüttorf und die Gemeinde Emsbüren gaben als Gesellschafter der Stadtwerke grünes Licht für den Bonus. „Natürlich müssen wir auch schwarze Zahlen schreiben, aber unser Ziel ist nicht die Gewinnmaximierung. Denn wir sind zu 100 Prozent kommunal“, betont Klokkers.
In Zukunft soll die regenerative Energieerzeugung weiter ausgebaut werden. „Unser Ziel ist es, so viel Energie wie verbraucht wird, auch selbst zu erzeugen“, sagt der technische Geschäftsführer Daniel Kollbach. Im Strombereich ist der Anteil bereits hoch, im Wärmebereich ist allerdings noch viel Luft nach oben. „Wir haben früh auf Windkraft gesetzt und bereits weit vor der Energiekrise die Weichen gestellt. Um alles regenerativ zu machen, ist aber noch ein stärkerer Ausbau nötig“, sagt Klokkers. Aktuell sind im Versorgungsgebiet und in der Region mehrere Windparkprojekte in Planung. Eine Änderung im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sorgt dafür, dass davon auch die Kommunen direkt profitieren. Unabhängig vom etwaigen Gewinn des Betreibers erhalten Städte und Gemeinden für jede Windkraftanlage auf ihrem Gebiet ca. 40.000 Euro pro Jahr. „So sollen die Regionen belohnt werden, die für einen großen Anteil an regenerativ erzeugtem Strom durch die Windenergie sorgen“, sagt Kollbach.